Anlässlich einer Pressekonferenz wurde in Luzern das neue Schiff vorgestellt.
Anstatt des 2-stöckig 1952 gebauten Motorschiffes Rigi wird ab 2017 ein neues Motorschiff auf dem Vierwaldstättersee fahren. Mit einem Investionsvolumen von 14 Millionen Franken Eigenmitteln wird das neue MS 2017 in der Werft der SGV Schiff gebaut.
Mit 1000 Plätzen (Innenbereich 400 Essens- Plätze) wird das Schiff neu auf 3 Etagen auf dem Vierwaldstättersee unterwegs sein. Das alte Motorschiff Rigi wird zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Nachfolgeschiffes ausser Betrieb genommen und verschrottet.
Mit dem Neubau des Schiffs wird die Tradition fortgesetzt, alles was mit Rigi in Zusammenhang ist, in die Höhe zu verlängern. Neben dem Berg Rigi der in einigen Jahren ebenfalls um einige Meter Höhe gewinnen soll (mit chinesischen Felsen) wird das neue Schiff mit neuen stattlichen Höhe den Weg unter der Achereggbrücke nach Alpnachstad nicht antreten können.
Das neue Schiffe verkörpert eine neue Aera für Tagestouristen aus dem In- und Ausland, die den Vierwaldstättersee erkunden möchten. Mit dem neuen Schiff werden die Bedürfnisse des Marktes umgesetzt. Dass MS Rigi mittels einer Renovation fit getrimmt werden könnte, stand zur Diskussion, wurde aber einem Neubau vorgezogen. Die heutige MS Rigi ist ein bewährtes Arbeitstier, (ein Haflinger) das aber am Ende der Lebensdauer angelangt ist. Mit der neuen stattlichen Grösse des Schiffs – ein Vergleich mit der Silouette von DS Stadt Luzern wurde an der Pressekonferenz gezeigt – veranschaulicht wie gross und mächtig das neue Schiff wird. Dass es in der Leuchtenstadt Luzern dunkel wird, wenn MS 2017 einfährt, ist nicht anzunehmen.
Mit einem Tiefgang von 1,55 m, 63,5 m Länge und 12.6 m Breite wird eine max. Geschwindigkeit von 30 km/h erreicht was eine vertretbare Wellengrösse auf dem See auslöst. Der Antrieb wird mittels eines Hybridsystem mit Strom-Generator erfolgen. Neben einer Kompass Lounge (dreht sich fix nach Norden oder einem anderen Punk), Whirlpool, Wasserfall am Heck, Unterwasserschau Nautilus mit Glasboden wird das Schiff eine Plattform über der Kommandobrücke haben, die für die Fahrgäste der 1. Klasse mit einem 360 Grad Panoramarundblick zugänglich ist. Der Innenbereich wird lichtdurchflutete Räume aufweisen, die mit dem Lift erreichbar sind. Für den interessierten Motorschiff-Liebhaber wird extra eine Glasöffnung in den Maschinenraum mit Blick auf die Motoren vorhanden sein.
Nach geplanten Modell-Versuchen im Wasserbecken wird mit dem Bau ab 2014 begonnen.
Dass beim Bau eines neuen Schiffs auf die Erfahrungen der vorher erbauten Schiffe zurückgegriffen wird, beschreibt ein Artikel aus der NZZ von 25.11.1955 zum Bau von MS Schwyz mit den folgenden Ausführungen:
„Besonderen Bedacht wird man auf die Vermeidung von Erschütterungen und Geräuschen legen, und dazu sollen sämtliche Erfahrungen, die beim Bau der Rigi gesammelt werden konnten, ausgewertet werden.“
Weiter wurde die Flotten-Erneuerung auf dem Vierwaldstättersee mit den folgenden Worten am 15.12.1966 beschrieben:
„Diese älteren bis alten Jahrgänge werden im Laufe der nächsten Jahre allmählich von der Bild- bzw. Wasserfläche des Vierwaldstättersees verschwinden und das Feld vollends den bequemeren, wohl aber auch anonymeren «schwimmenden Restaurants» überlassen. Die Möglichkeit, Schiffe im Eigenbau zu erstellen, gewährt der SGV eine rationellere Beschäftigung ihres Personals während der Wintermonate. Außerdem wies Verwaltungsratspräsident Studer darauf hin, daß das Interesse des Fahrpersonals an diesen Arbeiten sehr groß sei und sich auch auf die Pflege und den Unterhalt des Schiffs günstig auswirke.“
Impressionen des neuens Schiffs